Das Tambour Corps Erpel existierte nicht von Anfang an als eigenständiger Verein, sondern war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einigen anderen Erpeler Vereinen angegliedert.

Innerhalb des Turnvereins Erpel 1911 wurde das erste Tambour-Corps gegründet, das kurz nach dem 1. Weltkrieg zu großer Blüte kam.

In den Anfängen bestand die Gruppe nur aus Trommlern und es wurde lediglich mit Trommelwirbel zur Bekanntmachung und zum Wecken bei Festlichkeiten aufgespielt.

 Bald wurde dann jedoch auch das Flötenspiel erlernt. Die erste musikalische Ausbildung erfolgte unter der Leitung des ehemaligen Militärmusikkapellmeisters

Peter Brandenburg (Foto)

im Volksmund "Schnürchesmann" genannt.

Im Jahre 1919 konnte das Tambour-Corps erstmalig mit großem Spil aufwarten und blieb bis zum Jahre 1928 dem Turnverein angeschlossen.

 

 



Aus dieser Zeit sind als Tambour-Majore bekannt: 

Josef Noll

Hermann Weber
Willi Manns
Heinrich Hirzmann
Karl Noll
  

 
Verschiedene Aktivitäten des Tambour Corps können aus dieser Zeit mit folgenden Fotodokumenten belegt werden:  
    

 
  

Bootsausflug auf dem Rhein  

 

 

 

 


   
Festzug mit dem Sängerbund Rheinland in Remagen  
   

 

 


Verbandsfest am 14. Juni 1927 in Oberkassel  
   
    

 

 

 
   

 

 

Jacob Schleiden als Lyraspieler     

 

 

 

 

 

 

 

 1932 – Sanitätskolonne Erpel – Heister mit dem Tambour Corps  

 

 

 


   
     
   Tambour Corps in Feuerwehr Arbeitskleidung beim Karnevalszug 1934  
   
  

 

Im Jahre 1938 wurde das Tambour-Corps zwangsweise der Hitler-Jugend angegliedert. Durch die nach und nach erfolgende Einberufung der Spielleute zur Wehrmacht und den im Jahre 1939 ausgebrochenen 2. Weltkrieg, war das Aufrechterhalten eines ordentlichen Spielbetriebes nicht mehr möglich.  

     

 


   Spielleute des Tambour Corps beim letzten Winzerfest vor dem 2. Weltkrieg 1938  

   

   

Die Musikinstrumente wurden beim damaligen Bürgermeister Wilhelm Weißenfels aufbewahrt. In der Besatzungszeit wurden die Instrumente  allerdings von den Alliierten beschlagnahmt. Sie gingen damit für Erpel und das Tambour Corps verloren.  
  

Nachdem die aliierten Kontrollratsgesetze bezüglich Versammlungs- und Vereinsverbot gelockert worden und die schlimmsten Verwüstungen in dem zu 75 % kriegszerstörten Erpel beseitigt waren, kam 1949 der Gedanke, ein neues Tambour-Corps im Rahmen des Katholischen Junggesellenvereins aufzubauen.  Am 14. November 1949 wurde das Tambour-Corps als Abteilung des Junggesellenvereins ins Leben gerufen. Durch die tatkräftige Unterstützung einiger ehemaliger aktiver Spielleute konnte sich - trotz aller Schwierigkeit bei der Beschaffung der Musikinstrumente - das Corps an Johanni-Kirmes 1950 zum ersten Mal der Erpeler Bürgerschaft präsentieren.     

Besondere Verdienste beim Wiederaufbau des Corps haben sich Severin Brandenburg als Tambouren-Ausbilder, Karl-Heinz Paulus als Flötistenausbilder sowie der erste Tambour-Major Heinrich Becker erworben.  

   
  

 

Tambour-Wettstreit in Erpel am Rhein - 5. August 1951


Nachdem das Corps viele befreundete Vereine zu ihren Wettstreiten besucht hatte, konnte bereits am 5. August 1951 ein eigener Wettstreit in Erpel mit hervorragender Beteiligung ausgetragen werden.   

   

 

 

Bis zum Jahre 1956 erlebte das Tambour-Corps eine ständige Steigerung. Leider trat durch die Überforderung der Spielleute und Unstimmigkeiten im Vorstand des katholischen Junggesellenvereins ein Tief für mehrere Jahre in der Tambour-Corps Geschichte ein.  

Einige Unentwegte blieben jedoch dem Tambour-Spiel treu und traten zu einigen Erpeler Traditionsfesten  z.B. Kirmes in Zivil auf.  

 

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